Alle Artikel mit dem Schlagwort: Dieter Nuhr

Der Comedy-Newsletter von Setup/Punchline: News über Stand-up, Comedy und Kabarett

BBC / Janne Westerlund / Ma’s Comedy Club

A kingdom for a comedian. Die BBC, also das öffentlich-rechtliche Radio und Fernsehen im Vereinigten Königreich, hat mit Tim Davie einen neuen Generaldirektor. Und der stampfte gleich mal auf und ließ intern verlauten: Die BBC-Comedy sei zu einseitig und unfairerweise tendenziös, berichtete der Telegraph. Nämlich zum Beispiel gegen die Konservativen, gegen US-Präsident Donald Trump und gegen den Brexit. Stattdessen solle man wieder ein breiteres Publikum ansprechen. In UK ist darüber eine Diskussion mit zahlreichen Beiträgen entbrannt: Was soll geförderte politische Comedy tun, wen soll, wen kann sie ins Visier nehmen? Das sind ziemlich komplexe Fragen. Denn worüber man Comedy macht, würfeln Comedians ja nicht einfach aus. Und heute trifft es Trump, morgen die Labour Party, übermorgen Greta Thunberg und dann wieder Alexander Gauland? That’s not how any of this works. Und dann bleibt ja noch die Frage: Was ist denn eigentlich „konservative“ Comedy? Ich glaube bei weitem nicht, dass Comedy per se „links“ oder „liberal“ ist. Aber ist sie „konservativ“ möglich, also wirklich möglich? Schließlich müsste sie ihrem Wesen nach ja Werte und Traditionen achten …

Der Comedy-Newsletter von Setup/Punchline: News über Stand-up, Comedy und Kabarett

Sebastian Ulrich / Gauri / Josef Jöchl / Urlaub

Hello again. Achtung, tougher Newsletter-Start: Repräsentation und Diversität sind wichtig. You can’t be what you can’t see, liest man dazu oft. Einen Satz, der übrigens nicht von Beyoncé stammt, wie oft kolportiert, der aber trotzdem stimmt. Menschen ahmen Menschen nach, so funktionieren Erziehung und Sozialisation. Plakatives Beispiel: Wenn Mädchen nur Bilder von Prinzessinnen vermittelt bekommen, wie werden sie wohl sein wollen? Was mich dann direkt zum deutschen Kabarett führt. Auch das hat nämlich ein Problem mit der Repräsentation. You can’t be what you can’t see – und in Deutschland sieht man so gut wie nie: lustiges Kabarett. Nicht falsch verstehen, das ist kein Jammer über mangelnde Qualität. Es ist eine Beobachtung: Im Kontext Kabarett geht es in Deutschland selten um Lustigkeit. Ein paar Beispiele aus den vergangenen Wochen: Es wurde über Dieter Nuhr und die DFG diskutiert, über Lisa Eckhart und angebliche cancel culture oder über Florian Schröders Coup, bei einer Demo gegen Corona-Maßnahmen aufzutreten. Wenn Kabarettisten in deutschen Medien auftauchen, geht es in der Mehrzahl der Fälle um irgendwas – aber nicht um Kabarett, …

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Stand-up ist Soul / SNL / Nuhr /Ist das ein Bit?

Willkommen. Wer kennt deutsche Comedians? Also ich kenne ja schon mal drei: Luke Mockridge, Dieter Nuhr und Mario Barth. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Man findet die toll, kauft sich ein T-Shirt und lässt sich drauf ein. Oder man wendet sich ab, schulterzuckend oder enttäuscht. Und hakt Comedy ab. Ist halt banal, langweilig, was auch immer. Das ist vorschnell. Wer würde komplett Musik abschreiben, weil er Helene Fischer nicht mag? Wer würde aufgrund der Existenz von Dan Brown oder Paolo Coelho zu dem Schluss kommen: Dann ist Literatur wohl nichts für mich? Es ist verständlich, dass es manche abschreckt, wenn ein paar Große laut tönen und das Image bestimmen. Aber Comedy ist eine Kunstform mit unzähligen Spielarten. Schon schade, wenn einem aus einer Abwehrhaltung heraus Dinge entgehen, die großartig sind. Die ganz anders sind. Die Soul sind und Jazz. Mit Setup/Punchline will ich anders auf Comedy schauen. Und dahin schauen, wo die spannenden Dinge passieren. Das ist traditionell nicht der deutsche Comedypreis, sondern eher die schrammelige Bühne im selbstverwalteten JUZ. Ich will auf das Handwerk …