Alle Artikel mit dem Schlagwort: Marc Maron

Der Comedy-Newsletter von Setup/Punchline: News über Stand-up, Comedy und Kabarett

Hannah Gadsby / Michael Mauder / Juri von Stavenhagen

*g* Kennste? Heute gibt es für sowas ja Emojis. Aber im Zeitalter der Chatrooms und der Surf-Metaphern hat man seine amüsierte Zustimmung mit dieser kleinen Sternchen/Buchstaben-Kombination zum Ausdruck gebracht. *g* wie grins. Darüber gestolpert bin ich auf einer alten Fanseite zur Serie Berlin Berlin von Anfang der 2000er. Ein Internet verliert nichts. Vor kurzem hat mich ein lieber Mensch darauf aufmerksam gemacht, weil es auf Netflix nun auch einen Revival-Film gibt. Der Film ist ein künstlerisches Verbrechen. Aber die Serie war ziemlich gute Comedy, und das vor knapp 20 Jahren, und das in Deutschland! (Bis auf ein paar Dialogzeilen, die wahrscheinlich der ARD-Intendant persönlich ins Drehbuch geschrieben hat.) Für mich hat sich rausgestellt: Die Fangemeinde ist riesig. Wie sehr ist der Humor der heutigen Thirty- oder Fourty-Somethings wohl von Berlin Berlin geprägt? Wäre mal eine Betrachtung wert. Ich habe das Thema dann liegen gelassen. In den USA starb der Schwarze George Floyd nach einem brutalen Polizeieinsatz (dass die weißen Polizisten ihn getötet haben, kann man nicht juristisch sicher behaupten, weil die Ermittlungen noch laufen. Nach …

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Karneval / Jim and Andy / Natalie Levant

Good ol‘ jokes. Nichts ist ja so alt wie ein Witz von gestern. Schließlich sind Witze an Menschen, Themen, Stereotype, Auffassungen, Konzepte oder Moden geknüpft, die zu einem bestimmten Zeitpunkt gerade in einer Gesellschaft kursieren. Späße über Reichskanzler Bismarck oder rücksichtslose Pferdekutscher? Beim Open-Mic hätte man es damit heute sicherlich schwer. Beim Karneval oder Fasching ist es anders. Da hört man Witze über Unisex-Toiletten, die AfD oder (ja, immer noch) Doppelnamen von Frauen. Dann kommt das Traschtanten-Duo oder die Putzfrau, die sagt, wie’s ist. Schade eigentlich, aber auch ein Stück weit verständlich. Karneval ist halt ein gesellschaftliches Ritual. Sprachlos gemacht hat mich aber ein Bericht über den Karneval in der belgischen Stadt Aalst. Dort gehört es dazu, dass sich die Einwohnerïnnen mit Hakennasen und Schläfenlocken verkleiden. Antisemitisch? Wir doch nicht, sagen die Aalster. Ist doch nur Spaß. Nun, es ist keine Frage des Entweder-Oder. Es ist halt beides: ein Spaß (für die Aalster) und zugleich antisemitisch. Was soll die Reaktivierung antisemitischer Klischees denn sein, wenn nicht antisemitisch? Schon merkwürdig, dass Menschen ausgerechnet in so zeitspezifischen …