Alle Artikel mit dem Schlagwort: Maxi Gstettenbauer

Der Comedy-Newsletter von Setup/Punchline: News über Stand-up, Comedy und Kabarett

Corona und Comedy / Woody Allen / Serious Faces

Low-hanging fruits. Vor zwei Wochen habe ich noch überlegt, im Newsletter kurz auf Corona einzugehen. Dann habe ich mich dagegen entschieden. Der Gedanke dahinter: Wird ja gerade eh schon totgeredet, da muss ich nicht auch noch. So it goes. Stattdessen habe ich da noch amüsiert geschmunzelt. Denn ich hatte noch die Nachricht gelesen, dass sich Weird Al Yankovic, der für seine erfolgreichen Popsong-Parodien berühmt ist (zum Beispiel Smells Like Nirvana oder Amish Paradise), dagegen verwehrte,My Sharona von The Knack umzudichten in My Corona. Kurz darauf sah ich dann, dass WDR 2 Comedy, also ein Format, das nicht unbedingt für seine erfolgreichne Popsong-Parodien berühmt ist, natürlich was produziert hatte? Ganz recht: My Corona. Typisch dieser öffentlich-rechtliche Rundfunk! Dachte ich, wie man sich das manchmal halt so denkt. Aber ich muss anerkennen, dass der WDR mir in nachrichtlicher Hinsicht natürlich weit voraus war. Darum gibt es diese Woche eine Ausgabe, die sich eeetwas mehr mit Corona beschäftigt bzw. den  Auswirkungen des Virus‘ auf Kulturschaffende und joke writing. Mal schauen, was ich in zwei Wochen verpasst haben werde. …

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Karneval / Jim and Andy / Natalie Levant

Good ol‘ jokes. Nichts ist ja so alt wie ein Witz von gestern. Schließlich sind Witze an Menschen, Themen, Stereotype, Auffassungen, Konzepte oder Moden geknüpft, die zu einem bestimmten Zeitpunkt gerade in einer Gesellschaft kursieren. Späße über Reichskanzler Bismarck oder rücksichtslose Pferdekutscher? Beim Open-Mic hätte man es damit heute sicherlich schwer. Beim Karneval oder Fasching ist es anders. Da hört man Witze über Unisex-Toiletten, die AfD oder (ja, immer noch) Doppelnamen von Frauen. Dann kommt das Traschtanten-Duo oder die Putzfrau, die sagt, wie’s ist. Schade eigentlich, aber auch ein Stück weit verständlich. Karneval ist halt ein gesellschaftliches Ritual. Sprachlos gemacht hat mich aber ein Bericht über den Karneval in der belgischen Stadt Aalst. Dort gehört es dazu, dass sich die Einwohnerïnnen mit Hakennasen und Schläfenlocken verkleiden. Antisemitisch? Wir doch nicht, sagen die Aalster. Ist doch nur Spaß. Nun, es ist keine Frage des Entweder-Oder. Es ist halt beides: ein Spaß (für die Aalster) und zugleich antisemitisch. Was soll die Reaktivierung antisemitischer Klischees denn sein, wenn nicht antisemitisch? Schon merkwürdig, dass Menschen ausgerechnet in so zeitspezifischen …