Die perfekte Imperfektion fürs Wohnzimmer: „KussKuss Komedy Digital“
Wieso sind offene Bühnen für Stand-up-Comedy so wichtig? Überlegungen anlässlich einer ambitionierten Digitalshow Berliner Comedians.
Wieso sind offene Bühnen für Stand-up-Comedy so wichtig? Überlegungen anlässlich einer ambitionierten Digitalshow Berliner Comedians.
#Kabarettgate Diesmal geht es nicht um umweltsauende Rentner, sondern um Antisemitismus und Transphobie. Drum hat das etwas gedauert mit der Empörung. Gut anderthalb Jahre sind vergangen seit einer Ausgabe der WDR-Sendung Mitternachtsspitzen. In der hat die Kabarettistin Lisa Eckhart antisemitische Muster bedient und transfeindliche Äußerungen gemacht. Viele finden das umöglich, zum Beispiel die Jüdische Allgemeine. Eckhart-Verteidiger sagen, ganz in Eckharts Duktus: Stellt euch nicht so an. Ist doch Satire. Daran muss ich denken, seit ich mich intensiver mit dem ganzen Comedykram Der WDR teilt mit, Eckhart habe „Vorurteile gegenüber Juden, People of Color, Homosexuellen, Transgendern und Menschen mit Behinderungen aufgegriffen, um [sie] schonungslos zu entlarven“. Das ist trickreich: Vorurteile und Beleidigungen entlarven, indem man sie selber macht. Das Entlarven sollte dann aber nicht einfach behauptet werden. Es muss dann schon noch etwas kommen. Irgendwas. Eckhart bleibt da stehen, wo ihre Arbeit, will sie lustig und nicht nur Provokation sein, eigentlich erst anfangen würde. Dann müsste sie sich eine Position der Schwäche suchen, sich mit Fehlern nahbarer machen. Solange sie aber die kühle Kommentatorin gibt, an …
Im Setup/Punchline-Podcast sprechen Comedians über eines ihrer Bits. Heute: die Berliner Comedienne Ingrid Wenzel.
Banalitätsverdacht. Ein Freund schrieb mir vor kurzem, das mit dem Stand-up-Magazin sei ja schön und gut, aber er habe sich beim Lesen parallel erstmal durch das Begriffsdickicht googeln müssen. Recht hat er. Der Jargon ist voller Anglizismen (Spot, Line-up, Punchline) und obendrein nicht unbedingt intuitiv: Bomben ist negativ, Killen positiv? But why? Es ist zwar keine riesige Schwelle, aber immerhin eine Schwelle. Schon klar, dass sich manche dann eher abwenden als Jokes zu bouncen. Für ein kleines Comedy-Lexikon habe ich darum ein paar Begriffe zusammengetragen. Die Definitionen sind nicht hochoffiziell, schließlich gibt es keine DIN-Norm für Comedy (noch nicht!). Aber man kann sich mit der Liste einen ersten Überblick verschaffen. Falls jemand fragt: Auf den in der deutschen Kulturlandschaft sehr wichtigen Begriff „Banalitätsverdacht“ habe ich verzichtet. Ein blöder Begriff, der den Umgang mit vermeintlich banalen Dingen wie Comedy in Deutschland auf den Punkt bringt: Er nimmt eine Abwertung vor und suggeriert obendrein, dass das vermeintlich Banale verdächtig und anrüchig ist. Schon schade. Denn erstens kann auch das Banale sehr kunstvoll sein. Und zweitens ist das …
Comedy steht in Deutschland schnell unter einem Banalitätsverdacht. Zu Unrecht, denn auch ein banaler Witz kann kunstvoll sein. Ein Gespräch über das Verhältnis von Kunst und Comedy mit der Berliner Comedienne und Illustratorin Ingrid Wenzel.