Alle Artikel mit dem Schlagwort: Curb Your Enthusiasm

Der Comedy-Newsletter von Setup/Punchline: News über Stand-up, Comedy und Kabarett

Maja Stinnen / Jakob Schreier / Comedy Without Errors

Dit is Goethe, wa? Auf den letzten Newsletter habe ich viele Rückmeldungen bekommen mit der Bitte, ich solle doch noch intensiver auf die 2000er-Serie Berlin Berlin eingehen. (Oder war’s doch nur eine? Oder hab ichs geträumt? Wer kann das schon sagen…) Auf jeden Fall bin ich mittlerweile in der vierten Staffel angelangt und halte es serientechnisch mit Goethe: himmelhoch jauchzend, zum Tode betrübt. Berlin Berlin hatte Ideen. Wie schön war das zum Beispiel, zwei Charaktere zu untertiteln, die beim Zähneputzen einen Dialog führen. Aber die Ideen gingen mit der Zeit offenbar aus bzw. wurden ausgeschlachtet und zerfleddert, Charaktere, die man meinte, zu kennen, handelten unmotiviert, merkwürdig oder gezwungen albern. Und ich sitze auf dem Sofa und rufe ins Wohnzimmer „Man lache nicht!“, wie einst Goethe ins Weimarer Nationaltheater, weil das Publikum mal wieder nicht den Unterschied zwischen Trag- und Komödie kapierte. Scheint ein ziemlich humorloser Typ gewesen zu sein, dieser Goethe. Oder wie eine Freundin von mir gerne sagt: Der sollte sich mal brausen. Man kann durchaus auch mal lachen, auch wenns nicht gut ist. …

Der Comedy-Newsletter von Setup/Punchline: News über Stand-up, Comedy und Kabarett

Terry Jones / Felix Lobrecht und #Affengate / Gary Gulman

Lydies ’n Giddlemen. „I have in this box: 23 white mice.“ So beginnt (nach etwas Gedöns eines irren Ansagers) der etwa 100 Sekunden dauernde Sketch The Musical Mice. Als sechs oder sieben Jahre altes Kind war das meine erste bewusste Begegnung mit einer Gruppe namens Monty Python. Der Künstler Ken Ewing spielt in dem Spot auf einem Mäuse-Xylophon. Das heißt: Die Klangstäbe sind weiße Mäuse. Und auf die drischt Ewing dann mit zwei großen Holzhammern ein. Ein verrückter tierquälender Musiker, der mit Gewalt vom Tierquälen abgehalten werden muss: Schon als Kind war mir klar, dass das kein Witz auf Kosten der Mäuse ist, sondern dass hier mehr passiert. Das ist schönster britischer Irrsinn, den man mögen muss. Ich mag ihn und bin so glücklicherweise Terry Jones in alle Ewigkeit verbunden. Der spielte den verrückten Musiker Ewing und starb vergangene Woche im Alter von 77 Jahren. Jones schrieb viele der Sketche und führte etwa Regie bei Life of Brian und The Meaning of Life. Würde der Mäuse-Sketch heute noch funktionieren? Wo sich alle ständig über alles …