von frz. bosse = Buckel, Erhebung (bei plastischen künstlerischen Arbeiten), dies wurde wohl zu frühnhd. bosse = Schmuck, Zierrat entlehnt (gemeint war: an Bauwerken); später zur Bedeutung Überflüssiges, Unfug, Schnickschnack erweitert bzw. von als komisch empfundenen Verzierungen übertragen auf komische Streiche und Scherze.
Die Posse bezeichnete dann spätestens im 16. Jahrhundert ein derbes, lustiges Buhnenstück mit „niederen“ volkstümlicheren Inhalten, im Gegensatz zum „hochstehenden“ Theater an den Herrscherhöfen. Possen setzten stark auf Verwechslungen, listenreiche Täuschungen und lustige Zufälle und enthielten häufig auch Elemente der Improvisation. Entsprechend war die Posse Angelegenheit des Stegreiftheaters, das sich in Mitteleuropa nach dem Vorbild der italienischen commedia dell’arte entwickelte.
Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet Posse heute auch eine als irritierend (und in der Folge dann meist auch wenig lustig) empfundene Angelegenheit in Politik und Gesellschaft. (vgl. „Provinzposse“)