Die necktie theory of comedy (Dt.: Krawattentheorie der Komik) ist ein vom US-amerikanischen Comedian Harrison Greenbaum geprägtes Konzept, das besagt: Jegliche Comedy basiert auf der Verwechslung des Subjektiven mit dem Objektiven. Viele Dinge und Phänomene in unserem Alltag und unserer Gesellschaft sind arbiträr, also willkürlich gewachsen. Menschen neigen dazu, diesen Umstand zu vergessen. Basis aller Comedy ist es nach Greenbaum, ihn immer wieder ins Gedächtnis zu rufen.
Damit wir uns über Dinge verständigen können, sind Konventionen notwendig. Ihre Bedeutungen tragen die Dinge genau aufgrund dieser Konventionen bzw. subjektiven Überzeugungen, nicht aufgrund von angeblicher intrinsischer, losgelöster, objektiver Qualitäten. So ist zum Beispiel eine Krawatte in vielen Gesellschaften Ausdruck eines gehobenen Dresscodes und von Männlichkeit. Männer tragen in formellem Kontext Krawatte – nicht weil Krawatten formell sind. Krawatten sind formell, weil sich die Gesellschaft darauf geeinigt hat.
Wenn Menschen diese Tatsache vergäßen, so vergessen sie, so Greenbaum, damit auch, dass es vollständig in ihrer Macht liegt, die subjektiven Überzeugungen und Regeln auch wieder zu ändern und eine bessere Wirklichkeit zu schaffen. Es sei darum die Aufgabe von Comedians, immer wieder an die subjektive Architektur von Gesellschaft und Ordnung zu erinnern.