Alle Artikel mit dem Schlagwort: Lisa Eckhart

Der Comedy-Newsletter von Setup/Punchline: News über Stand-up, Comedy und Kabarett

Sebastian Ulrich / Gauri / Josef Jöchl / Urlaub

Hello again. Achtung, tougher Newsletter-Start: Repräsentation und Diversität sind wichtig. You can’t be what you can’t see, liest man dazu oft. Einen Satz, der übrigens nicht von Beyoncé stammt, wie oft kolportiert, der aber trotzdem stimmt. Menschen ahmen Menschen nach, so funktionieren Erziehung und Sozialisation. Plakatives Beispiel: Wenn Mädchen nur Bilder von Prinzessinnen vermittelt bekommen, wie werden sie wohl sein wollen? Was mich dann direkt zum deutschen Kabarett führt. Auch das hat nämlich ein Problem mit der Repräsentation. You can’t be what you can’t see – und in Deutschland sieht man so gut wie nie: lustiges Kabarett. Nicht falsch verstehen, das ist kein Jammer über mangelnde Qualität. Es ist eine Beobachtung: Im Kontext Kabarett geht es in Deutschland selten um Lustigkeit. Ein paar Beispiele aus den vergangenen Wochen: Es wurde über Dieter Nuhr und die DFG diskutiert, über Lisa Eckhart und angebliche cancel culture oder über Florian Schröders Coup, bei einer Demo gegen Corona-Maßnahmen aufzutreten. Wenn Kabarettisten in deutschen Medien auftauchen, geht es in der Mehrzahl der Fälle um irgendwas – aber nicht um Kabarett, …

Der Comedy-Newsletter von Setup/Punchline: News über Stand-up, Comedy und Kabarett

Kabarettgate / Ingrid Wenzel / Henning Wechsler / Seinfeld

#Kabarettgate Diesmal geht es nicht um umweltsauende Rentner, sondern um Antisemitismus und Transphobie. Drum hat das etwas gedauert mit der Empörung. Gut anderthalb Jahre sind vergangen seit einer Ausgabe der WDR-Sendung Mitternachtsspitzen. In der hat die Kabarettistin Lisa Eckhart antisemitische Muster bedient und transfeindliche Äußerungen gemacht. Viele finden das umöglich, zum Beispiel die Jüdische Allgemeine. Eckhart-Verteidiger sagen, ganz in Eckharts Duktus: Stellt euch nicht so an. Ist doch Satire.  Daran muss ich denken, seit ich mich intensiver mit dem ganzen Comedykram Der WDR teilt mit, Eckhart habe „Vorurteile gegenüber Juden, People of Color, Homosexuellen, Transgendern und Menschen mit Behinderungen aufgegriffen, um [sie] schonungslos zu entlarven“. Das ist trickreich: Vorurteile und Beleidigungen entlarven, indem man sie selber macht. Das Entlarven sollte dann aber nicht einfach behauptet werden. Es muss dann schon noch etwas kommen. Irgendwas. Eckhart bleibt da stehen, wo ihre Arbeit, will sie lustig und nicht nur Provokation sein, eigentlich erst anfangen würde. Dann müsste sie sich eine Position der Schwäche suchen, sich mit Fehlern nahbarer machen. Solange sie aber die kühle Kommentatorin gibt, an …