A piece of work: „Sick in the Head“ von Judd Apatow
Autor oder Leser – einer muss sich Mühe machen. Bei „Sick in the Head“ ist es leider Letzterer. Die Suche nach Perlen lohnt sich aber.
Autor oder Leser – einer muss sich Mühe machen. Bei „Sick in the Head“ ist es leider Letzterer. Die Suche nach Perlen lohnt sich aber.
Chair feet. In der Stand-up-Szene wird viel experimentiert, das ist einerseits sehr schön. Andererseits, nun, führt mich das kurz zum schlechtesten Open Mic, auf dem ich jemals war. Kaum Menschen im Publikum, auf der Bühne ein vielleicht zugekokster Moderator, der uns Zuschauer aggressiv anging, weil wir halt sehr wenige waren. Mich fragte er ob ich beschnitten sei, und zwar ungefähr eine Minute lang. Das ging dann so: „Ja? Nein? Ja oder nein? Beschnitten oder nicht? Bist du beschnitten? Ja? Hm, wie siehts aus? Ja, nein? Hm, hm?“ Ich war zuerst zu perplex, um zu antworten, dann zu fasziniert. Der beste Comedian des Abends rutschte auf zwei Stühlen durch den Raum und sang „Chair feet, chair feet, who’s afraid of chair feet“. Lustigerweise ist das nicht in der deutschen Provinz passiert, nicht in München, auch nicht in Berlin, sondern in einem Stand-up-Keller in New York. Also im Mutterland der Stand-up-Comedy, im Schoß, ach was: in der Gebärmutter der Stand-up-Comedy. Ziegelwand inklusive. Schockierend? Nein. Ich fand es eher beruhigend. Auch Stand-up-Comedy ist nicht zwangsläufig brillant, nur weil …