Sebastian Ulrich / Gauri / Josef Jöchl / Urlaub
Hello again. Achtung, tougher Newsletter-Start: Repräsentation und Diversität sind wichtig. You can’t be what you can’t see, liest man dazu oft. Einen Satz, der übrigens nicht von Beyoncé stammt, wie oft kolportiert, der aber trotzdem stimmt. Menschen ahmen Menschen nach, so funktionieren Erziehung und Sozialisation. Plakatives Beispiel: Wenn Mädchen nur Bilder von Prinzessinnen vermittelt bekommen, wie werden sie wohl sein wollen? Was mich dann direkt zum deutschen Kabarett führt. Auch das hat nämlich ein Problem mit der Repräsentation. You can’t be what you can’t see – und in Deutschland sieht man so gut wie nie: lustiges Kabarett. Nicht falsch verstehen, das ist kein Jammer über mangelnde Qualität. Es ist eine Beobachtung: Im Kontext Kabarett geht es in Deutschland selten um Lustigkeit. Ein paar Beispiele aus den vergangenen Wochen: Es wurde über Dieter Nuhr und die DFG diskutiert, über Lisa Eckhart und angebliche cancel culture oder über Florian Schröders Coup, bei einer Demo gegen Corona-Maßnahmen aufzutreten. Wenn Kabarettisten in deutschen Medien auftauchen, geht es in der Mehrzahl der Fälle um irgendwas – aber nicht um Kabarett, …