Subst., der, ein Neologismus aus Bro (Kurzform von Brother, colloq. im Sinne von „naher Freund, Person, mit der man abhängt“) und Humor. Wurde in einer Folge der Sendung Querköpfe im Deutschlandfunk von Autorin Jasmin Kröger wie folgt als eine Humorform definiert:
„Definition: Bromor ist die bevorzugte Humorrichtung von Männern, die beim Lachen gerne mit den Ellbogen stoßen, metaphorisch und physisch. Eine From des meist männlich performten Humors, die mit dem Augenzwinkern eines Gymnasiallehrers im dritten Burn-out daherkommt und sich durch eine Mischung aus ‚Ist doch nur Spaß, hab ja nichts gegen Frauen, aber…‘ und einem stark überdosierten Selbstbewusstsein auszeichnet.
Stilmittel: Witze auf Kosten anderer (meist Schwächerer, Frauen und Minderheiten). Pointen, die man schon auf dem Schulhof 2003 gehört hat, Ironie als Ausrede, nicht als Haltung. Verbreitung: Ursprünglich beheimatet im deutschen Privatfernsehen der 00er Jahre hat sich der Bromor über Youtube, Podcasts und Arenshows inzwischen viral ausgebreitet.
Leitfiguren: Mario Barth, Patron des Erklärwitzes, Oliver Pocher, Botschafter des ‚darf man ja wohl nochmal sagen‘, Stefan Raab, Bromor-Pionier mit Jingle-Flatrate, und Felix Lobrecht, der neue Priester der ‚Männer machen Männersachen‘-Sekte.
Kritik: Bromor steht im Verdacht, nicht nur Geschlechterrollen, sondern auch kulturelle Entwicklungen von gestern für solche von heute verkaufen zu wollen. Wird von Gegner:innen als patriarchaler Punchline-Konservatismus beschrieben. Fans hingegen nennen es ‚endlich mal wieder lustig‘. Wer nicht mitmacht, bekommt ein Käppi. Inschrift ‚Man darf ja gar nichts mehr sagen‘.“
Auf diese Weise charakterisiert erinnert der Bromor an das Konzept der von den Politikwissenschaftlern Nick Marx und Matt Sienkewicz so bezeichneten paleo comedy.