von gr. para = gegen und ōdḗ = Gesang, Lied, also: Gegengesang, Gegenlied. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist damit meist eine Nachahmung eines Kunstwerkes zum Zweck der Lächerlichmachung oder Verspottung gemeint. Die Kulturwissenschaften verstehen, etwas technischer, eine Nachahmung, die die Form des nachgeahmten Werkes beibehält, während der Inhalt variiert wird. (Vgl. z.B. Wilperts Sachwörterbuch der Literatur) So entsteht bei den Rezipienten oder beim Publikum – sofern es die Vorlage kennt! – eine Diskrepanz zwischen Form und Inhalt und in der Folge eine komische, satirische, polemische etc. Wirkung.
Beispiele für Parodien gibt es über die Jahrtausende unzählige, drum sei als wahllos herausgegriffenes die fiktionale Serie Bonnanza aus der ehemaligen Sat.1-Comedy Wochenshow genannt. Hierbei wurden neue Texte auf echte TV-Aufnahmen aus dem Bundestag in Bonn gesprochen. Die Form der Parlamentsdebatte blieb gewahrt, während gleichzeitig neue (alberne) Inhalte verhandelt wurden. Diese absurde Diskrepanz wirkt zurück auf das Original, stellt es doch die Möglichkeit in den Raum, dass auch im echten Bundestag bisweilen Albernes diskutiert wird bzw. Debatten auf eine sehr alberne Art geführt werden. Bonnanza ist damit eine satirische Parodie.